OTZ, Gera vom 14.07.2014

Leichtathletik: Jürgen Strauß und Rita Quanz gewinnen die 13. Auflage. Die Landesmeistertitel im Halbmarathon für Steffen Tostlebe und Katrin Puth.

 

Gera. Mit mehr als 350 Startern war der Aufwärtstrend bei der 13. Auflage des Elstertal-Marathons unverkennbar, nachdem im Hochwasserjahr 2013 nur 285 Teilnehmer nach Gera gefunden hatten. "Mit den Zahlen bin ich sehr zufrieden. Nach dem letztjährigen Hochwasser haben wir nicht gewusst, wie der Lauf danach angenommen wird. Allerdings hätte ich mir mehr Zuschauer an der Strecke gewünscht. Der Halbmarathon hat sich bewährt. Wir werden darüber nachdenken, ihn im Programm zu belassen. Schon jetzt gehen bei uns die Planungen für 2015 los", meinte Elstertal-Marathon-Gesamtleister Steffen Drescher. Pünktlich 9 Uhr hatten Harald Riedel und Wolfgang Laudenbach von der Schützengesellschaft zu Groß-Aga mit ihren Handböllern die 39 Marathonläufer und zwölf Staffeln auf den langen Kanten geschickt. Hinzu kamen 80 Starter auf der Halbmarathon-Distanz, die um den Thüringer Landesmeistertitel kämpften. Unter den Teilnehmern war auch der Plauener Gerd Schremmer, der bei allen 13 Elstertal-Marathons in Gera dabei war und in der Elsterstadt seinen 100. Marathon überhaupt absolvierte. "2003 konnte ich wegen einer Erkrankung nur die 15 km laufen. Sonst war ich immer auf der Marathon-Strecke unterwegs. Es ist schön, an der Weißen Elster zu laufen. Schade, dass die Starterzahlen nicht sprunghaft wachsen. Ich halte dem Lauf jedenfalls die Treue", meinte der Vogtländer, der nach 4:24 Stunden als 30. die Ziellinie überquerte. Da waren die Ersten schon längst geduscht. Nachdem Seriensieger Nico Jahreis aus Gefell diesmal nicht am Start war, ging der Sieg diesmal an den Frießnitzer Jürgen Strauß. Nach Platz zwei 2012 und dem dritten Rang 2013 setzte sich die 50-Jährige diesmal in 2:52:04 Stunden durch. "Das Wetter war optimal. Bis drei Runden vor Schluss war ich noch frisch. Dann wurde es schwer. Aber ich habe die Ruhe bewahrt. Im Allgemeinen schaue ich auf die Uhr und nicht so sehr auf die Platzierung. Jedenfalls war ich schneller als im Vorjahr", äußerte sich der Steuerbüro-Angestellte, der das Laufen schon viele Jahre als Ausgleich zu seiner sitzenden Tätigkeit betreibt. Lange Zeit war Jürgen Strauß ein einsames Rennen gelaufen, bis der Jenaer Stephan Bongartz zu Beginn des letzten Drittels immer näher kam und bei Kilometer 35 sogar die Führung übernahm. Doch der Frießnitzer konterte und hatte im Ziel eine gute halbe Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. "Ich bin zum vierten Mal in Gera dabei und hatte eine Bestzeit von 3:20 Stunden. Die habe ich heute um mehr als 25 Minuten verbessert. Was will ich mehr?", verriet der Saalestädter. Schnellste der drei an den Start gegangenen Frauen war Rita Quanz vom TSV 1880 Zwötzen. Die Landesjugendwartin des Thüringer Turnverbandes lief in Gera ihren achten Marathon und in 3:35:17 Stunden ihre bisher zweitbeste Zeit. "Mir hat es Spaß gemacht. Die letzten vier Runden waren zwar ziemlich zäh. Aber insgesamt bin ich gut durchgekommen", resümierte die 41-Jährige, die in Leipzig arbeitet und deshalb nur in den Sommermonaten gezielt trainieren kann. Erstmals eingebettet in den Elstertal-Marathon war die Landesmeisterschaft im Halbmarathon. Bei den Männern gewann Steffen Tostlebe unangefochten in 1:14:35 Stunden. "Ich habe mich für die Saale-Horizontale am Nachmittag warmgelaufen. Der Titel war mein Ziel. Auf die Zeit habe ich nicht sonderlich geachtet", erzählte der Bürgeler, auf den hinter der Ziellinie die Freundin mit einem Siegerküsschen wartete. Bei den Frauen setzte sich Katrin Puth vom LV Gera durch. "Ich wollte unter 1:30 Stunden bleiben und musste deshalb zum Schluss noch einmal Gas geben. Der Rückweg war recht einsam, nachdem ich der Männer-Vierergruppe nicht mehr folgen konnte. Die war mir dann etwas zu schnell", meinte Katrin Puth, die schon am nächsten Sonnabend wieder beim Havelberg-Triathlon in der Masters-Regionalliga an den Start geht. Die Goldmedaille sicherte sie sich vor Nadine Franke vom SV Hermsdorf. Bekannte Sieger gab es über die 15 km. Einen Start-Ziel-Sieg feierte Theodor Popp vom TSV 1880 Zwötzen. Der Triathlet, der als Dritter der Deutschen Duathlon-Meisterschaft im Frühjahr hatte aufhorchen lassen, setzte sich schon am Reitstadion im Milbitz von der Konkurrenz ab. "Ich wurde heute nicht gefordert, bin derzeit in einer starken Laufform. Nächste Woche beim Havelberg-Triathlon will ich unter die ersten Fünf laufen", schätzte der 22-Jährige ein, der ab September gern in Jena Sport und Französisch auf Lehramt studieren würde. Hinter dem Grimmaer Lars Krause wurde Markus Göttert (LV Gera) Dritter. "Wegen Achillessehnenproblemen konnte ich zuletzt nicht trainieren. Ich wollte aber zumindest ein paar Punkte für den Gera-Cup sammeln", erklärte der Vorjahreszweite. Bei den Frauen war die Apoldaerin Juliane Heinze die Schnellste. 2013 hatte sie noch den Marathon für sich entschieden. "Am letzten Dienstag habe ich noch meine Doktorarbeit verteidigt, hatte deshalb nicht so viel Zeit zum trainieren. Im Urlaub war ich auch noch nicht. An der Wende bin ich etwas ausgerutscht, habe ein paar Sekunden verloren. Mir hat es trotzdem viel Spaß gemacht, auch weil ich die Strecke kannte", meinte die 26-jährige Tierärztin, die die Zwötzenerin Maria Lehmann und Christina Pahn aus Arnstadt auf die Plätze verwies.

Schulstaffel vorn

Unter den zwölf Staffeln behielt diesmal die Schulstaffel des Geraer Zabelgymnasiums die Oberhand. Schlussläufer Felix Kothe verteidigte den Vorsprung, den zuvor Justin Bachmann, Bosse Struz, Paul Forner, Max Leithold, Marvin Geisler, Tobias Haberzettl, Philipp Letz, Patrick Neubauer, Niklas Fieber, Tom Krüger, Julius Jurke, Jonas Scherzer, Jakob Müller und Max Gebhardt herausgelaufen hatten. In 2:48:54 Stunden war das Team von Reinhard Thiel schneller als der Einzelsieger. Ihren Erfolg vom Vorjahr bei den Firmenstaffeln verteidigten die Chemiewerker aus Bad Köstritz vor der Geraer Polizei und der WBG Union.

 

von Jens Lohse, OTZ Gera

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